Meine Erste-Welt-Probleme - Danke, @miauknowhow

in #deutsch ‱ 8 years ago (edited)
📍📍Eine Mitmachaktion zum Nachdenken ĂŒber das eigene Wohlergehen in privilegierten LĂ€ndern der Erde 📍📍

wallet.jpg

Sehr angetan habe ich diesen Artikel von @miauknowhow gelesen. Da ich mich ohnehin oft und derzeit auch viel gerade auf Steemit mit den Themen "Dankbarkeit" und "RĂŒcksicht" sowie "Selbstreflektion vor Handlung", "Jammern auf hohem Niveau" und dem Blick ĂŒber den eigenen Tellerrand befasse, kommentierte ich sogleich enthusiastisch, ich wĂŒrde mich an der Aktion #meinefirstworldproblems beteiligen.

Und nun kam ich wirklich schwer ins Nachdenken. Ich gehöre nĂ€mlich in der Regel nicht zu den Meckerern, bin mir des großen Luxus (Selbstwahrnehmung, soziologisch betrachtet gehöre ich wohl der wohlhabenderen "Mittelschicht" an), in dem ich hier in Deutschland lebe, sehr bewusst. Neid und Missgunst sind mir seit vielen Jahren, in denen ich mit und an mir psychologisch und spirituell arbeite, fremd, ich habe gelernt, Dankbarkeit zu empfinden und mich an Kleinigkeiten, die das Leben einem schenkt, zu erfreuen. Weiter bin ich stets bemĂŒht, mich nicht ĂŒber Dinge zu Ă€rgern, die ich nicht aktiv Ă€ndern kann.

Keine Sorge, ich will mich nicht herausreden. NatĂŒrlich habe auch ich Luxusprobleme. Die werde ich gleich benennen. Es werden aber nicht nur meine ganz persönlichen sein, sondern auch Aspekte, die mich Ă€rgern, weil andere Personen fĂŒr mich unverstĂ€ndliches Besitz- und Nörgelverhalten an den Tag legen, bzw. Probleme, die ich mir bereite, weil ich mich Ă€rgere, obwohl ich mich doch gar nicht Ă€rgern will.

Warum bin ich dankbar?

Meine Eltern sind, bzw. waren, Nachkriegskinder. Meine Mutter wurde mit 16 Jahren Vollwaisin, ihre Eltern hatten keine RĂŒcklagen fĂŒr sie bilden können. Mein Vater durfte nach sehr gutem Abschluss der Volksschule nicht weiter zur höheren Schule, weil er schnell eine Lehre anfangen musste, um seine Ursprungsfamilie zu versorgen. Mama wurde noch in der Ausbildung mit mir schwanger, "wir" durften in einem kleinen Zimmer im Haus meines Onkels leben. Dieser finanzierte meinem Vater auch die Meisterschule, damit die Familie sich eine eigene Wohnung leisten konnte. Als meine ZwillingsbrĂŒder zwei Jahre spĂ€ter zur Welt kamen, ging das auch schon. Wir bezogen zu fĂŒnft eine Zwei-Zimmer-Wohnung, in der wir lebten, bis ich zwölf Jahre alt war. Im Nachhinein finde ich es zu schön, wie erfinderisch mein Vater war: Klappbetten im Wohnzimmerschrank, ein großer Esstisch zum an die Wand klappen im Kinderzimmer, in dem natĂŒrlich ein Etagenbett fĂŒr die Jungs neben meinem Klappbett stand. Die klappbare elektrische Eisenbahn musste weichen, als mit Schuleintritt auch der Jungs ein (Klapp)Schreibtisch nötig wurde.

Meine ganze Kindheit ĂŒber wurde ich zu GenĂŒgsamkeit und Sparsamkeit, die sich in meiner jungen Erwachsenenzeit sogar zu starkem Geiz entwickelte, erzogen. Wenn mal Geld ĂŒbrig war, sparten meine Eltern auf ein eigenes Haus und in einen Ausbildungssparvertrag fĂŒr die Kinder. Alles, was wir Kinder außerhalb der ausreichenden Versorgung mit getragenen Klamotten von den Ă€lteren Cousins und Cousinen, Spielzeug zu Weihnachten und zum Geburtstag oder einem Naschi nach dem Mittagessen begehrten, mussten wir von unserem Taschengeld bezahlen. Da habe ich dreimal ĂŒberlegt, ob ich wirklich die "echte" Barbie-Puppe brauchte, die ich voll Neid bei meiner Freundin bewunderte.
Gleichzeitig stand immer eine Spardose auf dem Tisch, in die Wechselgeldpfennige vom Einkauf hineinwanderten und die wir ganz stolz jĂ€hrlich den Sternsingern fĂŒr arme Kinder auf der Welt spenden durften.

sparschwein.jpg

Heute pĂ€dagogisch undenkbar, hat meine Mutter tatsĂ€chlich Bilder von Ă€thiopischen Kindern mit dicken HungerblĂ€hbĂ€uchen hervorgeholt, wenn wir unsere Teller nicht aufessen wollten. Schmerzlich habe ich dadurch aber tatsĂ€chlich gelernt, mir trotz kindlichen Futterneids, nie mehr aufzufĂŒllen, als ich tatsĂ€chlich essen kann, am Buffet lieber dreimal nachzulegen und gegebenenfalls nichts mehr vom Leckersten abzukriegen, als unverschĂ€mt hohe Berge aufzutĂŒrmen, die dann weggeschmissen werden.

Ich war im Winter so unglĂŒcklich, dass ich keine Busfahrkarte bekam und die 7 km zur Schule dauerhaft mit dem Rad zurĂŒcklegen musste. Aber ich hatte ein Fahrrad und wusste, wie man einen Platten flickt!
Ich war so neidisch, weil ich bis in mein 17. Lebensjahr keinen anderen Urlaub als den in einem kleinen FerienhÀuschen im rasch zu erreichenden Nachbarland DÀnemark kannte.
Es war mir peinlich, dass ich am Gymnasium das einzige Kind meiner Klasse war, dass nicht in einem Haus sondern in oben beschriebener Wohnung lebte.

Irgendwann in dieser Zeit, begann mein Vater dann tatsÀchlich, ein Haus zu bauen. Stein auf Stein, mit Hilfe von Freunden immer nach Feierabend. Die Fertigstellung dauerte zwei Jahre. Papa war so stolz.
Und auch aus meinem Neid und meiner Scham entwickelte sich Stolz. Stolz und Dankbarkeit. Dankbarkeit dafĂŒr, dass meine Eltern mich gelehrt haben, Dinge und Gegebenheiten wertzuschĂ€tzen, weil man etwas/viel dafĂŒr getan hat und dass man, wenn man "mehr" haben will, in der unsrigen Gesellschaft auch die Möglichkeit hat, dem zumindest nachzugehen.
Mit Stolz habe ich meine einzige Edwin-Jeans getragen, da selbst zusammengespart, nie mehr ĂŒber die C&A-Hosen im Alltag die Nase gerĂŒmpft.

wall.jpg

Ich bin dankbar, dass ich mein Abitur machen durfte und mein Studium zunĂ€chst durch Bafög, spĂ€ter durch einen guten Nebenjob finanzieren konnte. Dankbar fĂŒr einen sehr gut bezahlten Arbeitsplatz, dankbar fĂŒr meine materielle Zufriedenheit und dafĂŒr, dass ich nichts, was ich mir nicht leisten kann, als besonders erstrebenswert empfinde. Und ich bin stolz, dass ich mir alles selbst erarbeitet habe und mich der Neid anderer Menschen nur ein mitleidiges Stirnrunzeln kostet, weil ich selbst erfahren habe, dass einen dieser eher unglĂŒcklich macht, als sich mit dem (wenigen) zufrieden zu geben, was einen hierzulande noch deutlich besser leben lĂ€sst als anderswo.

Wohin ist der Geiz?

Mein Vater machte sich sein ganzes Leben lang fĂŒr die Familie krumm, bis er sich viel zu frĂŒh buchstĂ€blich totgearbeitet hat. Er gönnte sich nichts, fuhr immer alte Schrottkisten, hatte von "seinem" Haus nicht lange gut. Seine Lebensversicherung bescherte meiner Mutter und uns ein schulden- und somit (geld)sorgenfreies Leben.
Damals habe ich mir geschworen, dass mir das nicht passieren wird, ich begann, mir auch mal was zu gönnen ohne lange zu ĂŒberlegen. Und da ich immer noch mehr als genug habe, gebe ich auch gern Menschen in Not etwas ab.

Ich strebe materiell nicht nach mehr, maximal nach mehr Zufriedenheit durch Zeit fĂŒr mich, meine "Familie" (leider kinderlos, nur mein Mann und meine Tiere), meine Freunde. Und Gesundheit, die nicht durch stetes "Buckeln" geschĂ€digt wird. Ich habe meine Wochenarbeitszeit reduziert und es reicht immer noch dicke.

Endlich meine Wohlstandsprobleme!
  • Ich bringe dauernd die Geheimzahlen meiner beiden EC-Karten und der beiden Kreditkarten durcheinander. Zum GlĂŒck sind die PINs der Ikea-Rabattkarte, der Futterhaus-Sparkarte und der Tank-Karte automatisch das eigene Geburtsdatum.
  • Ich Ă€rgere mich sehr, dass der letzte Schuster im Umkreis von 40 Kilometern, bei dem ich immer meine hochwertigen Wanderstiefel restaurieren ließ, sein GeschĂ€ft aufgeben muss. Die gute handwerkliche Reparatur ist teurer als ein neues Paar "Billigtreter", die viele deshalb vorziehen. Die will ich aber nicht haben!
  • Wegen der dĂ€mlichen Sollbruchstellen gibt es in unserem Zwei-Personen-Haushalt fĂŒr fĂŒnf Apple-GerĂ€te nur noch zwei Aufladekabel, die grundsĂ€tzlich mein Mann beansprucht.
  • Neulich war ich mit meiner Freundin in einer All-You-Can-Eat-Sushi-Bar. Jedes Teilchen, was du zurĂŒckgehen lĂ€sst, weil du es nicht magst oder nicht schaffst, wird mit einem Euro zusĂ€tzlich berechnet. So möchte man dort die Lebensmittelverschwendung eindĂ€mmen. Steht auf der Karte und auf riesigen Plakaten. Ich habe mich sehr geĂ€rgert, als ein dicker Mann, der einen vollen Teller mit "igitt" von sich schob, darĂŒber lautstark und wutschnaubend diskutierte.
  • Eine Freundin, die ALG2 erhĂ€lt, empört sich oft telefonisch bei mir, dass der Spritpreis ĂŒber Nacht um ca. 5 Cent gestiegen ist. Wenn ich ihr sage, sie rege sich gerade ĂŒber 2,50 € pro Tankladung, die sie einmal im Monat benötigt, auf, was einer halben Schachtel Zigaretten, von denen sie tĂ€glich zwei verpafft entsprĂ€che, ist sie beleidigt.
  • Meine Mutter rechnet immer noch jeden Warenwert in D-Mark um. Ihre Altersrente, ihre Witwenrente und Papas Betriebsrente jedoch nicht.
  • Der Landwirt ein paar HĂ€user weiter hat sich kĂŒrzlich entschuldigt, weil er ein Ei seiner Bio-HĂŒhner, welches er per Hand aus dem Streu sammelt, nun fĂŒr 25 Cent statt zuvor fĂŒr 20 Cent verkauft.
  • Als Studentin habe ich staunend vor dem Auto, das einst den Elchtest nicht bestanden hat, gestanden und beschlossen, so eines zu besitzen, "wenn ich groß bin". Jetzt habe ich das Ding seit zwölf Jahren und es lĂ€uft und lĂ€uft und lĂ€uft - ich habe keinen Grund, mir mal einen neuen Wagen zu kaufen.
  • Bei der halbjĂ€hrlichen Inspektion eben diesen Autos entschuldigt sich der Werkstattinhaber stĂ€ndig fĂŒr die Rechnung - die Stuttgarter Ersatzteile seien eben etwas teurer.
  • Ich musste letztes Jahr Kapitalertragssteuer zahlen.
  • Ich bin noch keine 50 Jahre alt, aber mein Haus ist nĂ€chstes Jahr schuldenfrei. Was bitte soll ich dann noch von der Steuer absetzen, wenn keine Darlehnszinsen mehr vorzuweisen sind?

Und jetzt der Hammer:

Ironieknopfan
  • Letzten Samstag habe ich um 21:50 Uhr im Supermarkt keine frisch gebackenen Brötchen mehr bekommen!
Ironieknopfaus

Oft hilft mir diese Blickweise den Ärger schnell zu vergessen und diesen gegen Dankbarkeit auszutauschen.
Es ist schließlich ein Privileg, dass ich ĂŒberhaupt in den Genuss komme, mich ĂŒber diese Dinge aufregen zu können.


Habt ein schönes,
sorgenfreies Wochenende,
Chriddi


Bilder: CC0 auf pixabay.com (stevepb, andibreit, Capri23auto)


Bei Fragen rund um Steemit geht's mit folgendem Link zu SteemWiki von @afrog. Eine Sammlung deutschsprachiger Anleitungen und Hilfstexte fĂŒhrt auch @oliverschmid in seinem Steemit Archiv.
Weiter bist du als aktives Community-Mitglied ohne SteemWorld von @steemchiller „verloren“.


03.03.2018

Sort:  

Guten Morgen @chriddi,

Du musstest dich ja ganz schön durch kÀmpfen.
Aber schön das es du am Ende dafĂŒr belohnt worden bist.

Vllt kann ich dir ja bei deinen Wohlstandsproblemen helfen.

  • Die PIN Nummern kann man mittlerweile am Automaten Ă€ndern.
  • Wenn man am LadegerĂ€t die Feder von einem Kugelschreiber drum wickelt hat man das Problem nicht. Oder Schrumpfschlauch geht auch.
    Oder du holst dir so ein Kabel mit lebenslanger Garantie.

https://www.amazon.de/Lightning-Ladekabel-Syncwire-iPhone-zertifiziert-Nylon-Grau/dp/B01CCRDHF8/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1520149819&sr=8-3&keywords=syncwire+iphone+ladekabel


Guten Morgen @redenz,
vielen Dank fĂŒr deine RĂŒckmeldung!

Du musstest dich ja ganz schön durch kÀmpfen.

Habe beim Durchlesen auch gedacht, dass sich das ganz schön "hart" anhört. Mal abgesehen davon, dass wir so, wie wir damals gelebt haben, heute vermutlich als "Asis" betrachtet wĂŒrden, hatte ich aber eine echt tolle Kindheit - keine Sorge... 😂

Danke fĂŒr die LösungsvorschlĂ€ge 😉
Hm, ich wollte doch auf ein paar Luxusprobleme pochen, jetzt zauberst du sie weg?!
Da fÀllt mir doch glatt ein Text von Annett Louisan ein:

ich hab' da so'n Problem
das kĂŒmmert mich extrem
es ziert mich wie ein Tier,
das ich spazieren fĂŒhr'
es macht mich int'ressant
die Leute sind gespannt
was ist mit dem Problem?

geh' mir weg mit deiner Lösung
sie wĂ€r' der Tod fĂŒr mein Problem
jetzt lass' mich weiter drĂŒber reden
es ist schließlich mein Problem
und nicht dein Problem

Du weißt doch: Wer keine Probleme hat, muss sich welche schaffen. Und schön laut schreien, damit sie eventuell auch jemand ernst nimmt... 😉

This comment has received a 0.21 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

der Artikel ist wirklich gut geschrieben, man findet sich selber stellenweise wieder, so z.B. beim Essen...bei uns musste auch der Teller immer leer gegessen werden, finde es heute noch schlimm, wenn man Essen wegschmeißt. Wenn ich denn nur Sushi essen wĂŒrde, das Restaurant wĂŒrde ich auf jedenfall unterstĂŒtzen.
Mein Vater war Alleinverdiener und hat oft noch abends eine NebentĂ€tigkeit ausgeĂŒbt und das Geld gleich bei meiner Mutter abgegeben.Möchte aber meine Kindheit nicht missen, war doch unbeschwerter als so manche Kindheit heute.

Danke dir, lieber @andreasschmidt!
Ich fand meine Kindheit die meiste Zeit auch ganz wunderbar! Und wie das so ist: Was uns nicht tötet, hĂ€rtet uns ab 😉
LG, Chriddi

This comment has received a 0.52 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

Liebe Chriddi,

ich finde deinen Artikel großartig ! Viele sollten mal genau schauen, WIE gut sie es wirklich haben.
Wir leben heute in einem so großen Luxus - vor allem hier in Deutschland. Ich hatte schon frĂŒh ein Rad, mit 18 sogar ein eigenes Auto !!!! - ich versuche heute, mir meinen Luxus viel bewusster zu machen. Das fĂŒhrt dazu, daß ich z.B. bei Mediamarkt oft ohne etwas Gekauftets wieder wegfahre - weil ich merke, daß ich vieles eben doch nicht brauche.

Ein schönes Wochenende wĂŒnscht dir

Michael

Vielen lieben Dank fĂŒr diesen netten Kommentar, Michael!

ich versuche heute, mir meinen Luxus viel bewusster zu machen

Genau darum geht's. Hier schwebt kein erhobener Zeigefinger. Die Welt ist wie sie ist und wir gehören halt zu den privilegierten Erdenbewohnern. Wenn man sich dessen bewusst ist, erspart man sich so manchen "AlltagsÀrger".

Dir auch ein schönes Wochenende,
LG, Chriddi

This comment has received a 0.13 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

Klasse geschrieben! Vielen Dank auch fĂŒr den Einblick in dein Leben. War sehr interessant.
Ich denke das der Ansatz bewusst weniger zu arbeiten -> weniger zu verdienen, aber dafĂŒr mehr selbstbestimmte Lebenszeit zu haben, ein sehr Guter ist. Durch so eine kĂŒnstliche Verknappung fĂŒhle ich mich auch weniger anfĂ€llig fĂŒr den ganzen Konsumtrend. Ich verstehe immer noch nicht warum manche Leute alle zwei Jahre ein neues Auto "brauchen" und sich nur dafĂŒr noch mehr krumm machen mĂŒssen.

Vielen Dank fĂŒr deine tolle RĂŒckmeldung!
Ja, kommt halt immer darauf an, womit man zufrieden ist. Mir reicht es wie gesagt sehr, Freizeit ist mir wichtiger als alles andere.
Wenn wir im Sommer drei bis vier Wochen durch Schweden wandern und nur minimalistisch leben, fĂŒhle ich mich so gut, frei und energiegeladen! Da hast du dann nicht mal die Sorge, schwere Wasserflaschen im Rucksack schleppen zu mĂŒssen, gibt ĂŒberall frische Quellen.
Es geht also ganz bestimmt immer noch weniger und man fĂŒhlt sich richtig gut. Das heißt nicht, dass ich Minimalismus als Ideal vertrete, ich will im Alltag definitiv nicht auf meinen Luxus verzichten. Und ich wĂŒrde mich einfach ĂŒber mehr Bewusstheit aller freuen.
Egal wie. Jedem das Seine!

This comment has received a 0.10 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

Hey Chriddi!
Ich kann dich sehr gut nachempfinden.
Meine Eltern arbeiten beide im sozialen Bereich, meine Mum als Krankenschwester auf der Intensivstation, mein Dad als SozialpÀdagoge. (Mit vielen fremden Problemen beschÀftigt.)
Wir sind 6 Kinder und meine Eltern haben es geschafft sich was mit eigenem GrundstĂŒck und Haus aufzubauen. (sehr altes Haus mit vielen Problemen)
Ich habe gelernt alles selbst zu machen. Was ich will musste ich mir schon immer selbst erarbeiten.
Dadurch habe ich auch gelernt wie viel Geld man durch Wissen sparen kann. (Bsp., selbst zusammengebauter Pc)
Und bin auch oft mit sehr anderen, mir fremden Ansichten konfrontiert worden.
Vor allem in der Schule, da ich nie tolle Klamotten, Hobbys oder Spielsachen hatte.
WĂ€hrend meine Freunde zu Weihnachten nen riesigen neuen Fernseher mit PlayStation bekamen, hab ich mir PC, Bildschirm, Peripherie ĂŒber Jahre langsam erarbeitet.
Dies alles hat mich stark beeinflusst, mich die letzten Jahre regelrecht leiden lassen.
Durch meine, viel zu große, Empathie nahm ich ĂŒberall nur noch Leid und MissverstĂ€ndnisse wahr..
Ich habe einen Artikel geschrieben, er beschreibt in etwa was mich tagtÀglich beschÀftigt.
Aber ich lerne zu differenzieren, zwischen dem was ich beeinflussen kann. Und vor allem geht es ja auch um meine Lebensenergie..
GrĂŒĂŸe
Jan

Hallo lieber Jan,

vielen Dank fĂŒr deinen ausfĂŒhrlichen Kommentar und das Preisgeben eines Teils deiner eigenen Geschichte.

Du hast recht, "harte Schule" vermittelt Emphatie. Und dann kommt es immer darauf an, was man daraus macht.
Wer weiß, vielleicht bin ich deshalb Sonderschullehrerin geworden, um auch den schwĂ€chsten der Gesellschaft WertschĂ€tzung zukommen zu lassen und zu vermitteln. Und echte Werte.

Deinen Artikel habe ich gelesen, den muss ich aber erstmal sacken lassen und auch den "VorgĂ€nger" lesen. KĂŒmmere mich drum, versprochen!
An dieser Stelle aber schonmal "Hut ab", dass du dir als junger Mensch so viele grundlegende und differenzierte Gedanken fĂŒr ein besseres Miteinander auf der Welt machst!

LG, Chriddi

Danke fĂŒr deine Antwort, sowie RĂŒckmeldung.
Ja, kann ich gut nachvollziehen. Ist ein sehr komplexes und anstrengendes Thema.
Ich wĂŒnsche dir noch einen schön entspannten Sonntag! :)
GrĂŒĂŸe

This comment has received a 0.14 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

Schön geschrieben - ja, wir leben schon in einer seltsamen Welt...

This comment has received a 0.10 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

Konnte den Beitrag leider nicht lesen, weil das Internet hier spinnt, aber das Thema hört sich interessant an. Werde bei Gelegenheit mal nachlesen. Mein upvote hast du jedenfalls fĂŒrs Anregen zum Nachdenken.

Mein upvote hast du jedenfalls

Na da guck mal lieber nach... đŸ€Ł

Hallo Sonja,
freut mich total, dass du mal wieder reinschaust!
Ich kann mir vorstellen, dass du durch eure Reise durch MĂ©xico noch viel mehr darĂŒber ins Nachdenken kommst, wenn man live sieht, was alles an so vielen Flecken der Welt eben nicht selbstverstĂ€ndlich ist.
Bis bald,
Chriddi

Der Punkt ist, dass es tatsĂ€chlich nicht so sehr auffĂ€llt, wie ich gedacht hĂ€tte. (Keine Leute, die einen mit Produkten und Dienstleistungen belĂ€stigen, nur weil man Tourist ist, kaum Bettler) - sagen wir so: man könnte ganz gut die Augen davor verschließen, dass die Leute hier weniger haben als man selbst, weil man ihnen ja meistens nicht ins Wohnzimmer schauen kann.

OberflĂ€chlich betrachtet haben die meisten genauso wie wir ordentliche Kleidung an und ein Handy in der Hand. Auch die Preise der UnterkĂŒnfte, die fĂŒr uns AuslĂ€nder auffindbar sind, sind fast europĂ€isch. Aber wenn man dann mit den Leuten redet, fĂ€llt es natĂŒrlich schon auf... Oder wenn man langsam durch die kleinen Orte fĂ€hrt und aufmerksam schaut... aber klar wahrscheinlich fahren sie nicht freiwillig mit tuc tucs und lastenfahrrĂ€dern durch die Gegend...

Meine erste Welt Probleme hier sind ĂŒbrigens, dass bei den Duschen das Wasser nur von oben kommt, dass es nicht an jeder Ecke einen Cappuccino gibt und dass ich nicht weiß wie ich unsere Sachen ohne ÜbergepĂ€ck zu bezahlen, nach Hause bringen soll. - natĂŒrlich abgesehen davon, dass ich nicht nach Hause will. 😀😀

Alles Liebe, vom Weg nach Playa del Carmen!

This comment has received a 0.06 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

This comment has received a 0.04 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

Wow. Ein toller Beitrag. Vielen Dank dafĂŒr, dass du mitgemacht hast. Die Einblicke in dein Leben sind wirklich sehr spannend :)

Danke, liebe @miauknowhow!
Habe eben schon geschrieben, dass sich der Ausschnitt isoliert wohl etwas heftig anhört. War aber prĂ€gend. Und grundsĂ€tzlich hatte ich eine ganz tolle Kindheit 😉

This comment has received a 0.21 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

Liebe Chriddi, erstmal mein Vote fĂŒr die Erinnerungsarbeit an Kindheit, Klappmöbel & Co. Ich weiß je bereits, dass uns etwas verbindet, in Bezug zum gefĂŒhlten Kriegserbe. Nun erfahre ich noch etwas mehr und genauer ĂŒber den unermĂŒdlichen Fleiß und PflichterfĂŒllung deiner Eltern. Jetzt werde ich mir den Artikel von @miauknowhow ansehen, damit ich kennenlerne, was dich dazu motivierte diesen Beitrag zu schreiben.

Vielen Dank fĂŒr deine lieber RĂŒckmeldung!
Wir lesen uns... 😎

This comment has received a 0.14 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

Hey Chriddi,

Danke das du soviel von dir erzÀhlt hast!
Ausserdem ziehe ich den Hut. Ich kann leider im Moment nicht sagen, dass ich mich ĂŒber wenig Ă€rgere. Im Gegenteil. Irgendwas liegt mir auf der Seele, dass ich mich ĂŒber alles Ă€rgere. Weiß nur nicht was. Na ja, wird hoffentlich bald wieder besser. 😊
Aber trotzdem vielen Dank, ich werde da mal drĂŒber nachdenken, was ich tun könnte um mehr Gelassenheit zu haben.
Gute Nacht! 🌙

Hey Mo,
vielen Dank fĂŒr deine RĂŒckmeldung!
Och, so gelassen bin ich gar nicht, ich ĂŒbe mich aber darin 😉
Ich wĂŒnsche dir sehr, dass du dem Dingens auf der Seele auf die Schliche kommst. Beherrschst du Selbsthypnose? Gibt's das ĂŒberhaupt? Mit kinesiologischen Tests kann ich auch bei mir selbst eine Menge entdecken., allerdings ist es immer einfacher, wenn ein anderer in der Seele bohrt. Man belĂŒgt sich selbst unterbewusst gern mal selbst 😉
Bis bald,
schlaf' schön! 😘

Das wird sich schon einrenken, die UmstĂ€nde sind einfach nicht die gĂŒnstigsten. Wenn man dann noch viel alleine ist, schlĂ€gt das schon mal aufs GemĂŒt. Und die Dinge die da liegen, zeigen sich ja immer irgendwann. Da komm ich gar nicht mehr drumrum, dafĂŒr hab ich mich zu lange schon mit solchen Themen beschĂ€ftigt.
Selbsthypnose gibt es, ja! Und ist ganz einfach. 😊
Im SelbstbelĂŒgen sind wir Menschen die absoluten Meister!!! 😂
😘

Du schaffst es!
Jetzt kommt der FrĂŒhling, mit etwas Sonne sieht die Welt sowieso wieder ganz anders aus!
Hab einen schönen Tag!
👋

Danke!! Ja, ich werds schaffen! 😘

This comment has received a 0.07 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

This comment has received a 0.07 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

nice article @chriddi of course, we live in a strange world

This comment has received a 0.08 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

Ich muss mir mal wieder mehr Zeit fĂŒr dich nehmen.. 😄

prinzensniper-sig-5.jpg Sorry, aber SchĂŒtzenfest ist SchĂŒtzenfest :)

Ich muss mir mal wieder mehr Zeit fĂŒr dich nehmen

Wohl wahr, wohl wahr, mein lieber @cuby.
Du weißt ja, dass ich auf gute Kommentare stehe und diese auch grundsĂ€tzlich "belohne".

Entschuldige bitte, dass ich an dieser Stelle pĂ€dagogisch wirken muss (Mist, eigentlich habe ich gerade große Pause):
Fein, dass du den Prinzensniper-Werbebutton benutzt, aber leider hast du mich NICHT getroffen. Das sind die Regeln 😉

LG, Chriddi

This comment has received a 0.03 % upvote from @speedvoter thanks to: @chriddi.

So. Ich habe dich getroffen... đŸ€Ș

prinzensniper-sig-5.jpg Sorry, aber SchĂŒtzenfest ist SchĂŒtzenfest :)

LG, Chriddi

You got a 1.27% upvote from @buildawhale courtesy of @chriddi!
If you believe this post is spam or abuse, please report it to our Discord #abuse channel.

If you want to support our Curation Digest or our Spam & Abuse prevention efforts, please vote @themarkymark as witness.

This post has received gratitude of 1.72% from @appreciator courtesy of @chriddi!